Biometrisches Fitting
Das biometrische Fitting nach Mike Klais ist auch als Android App kostenlos verfügbar:
Fitting: Biometrische Bestimmung von Schaftlänge und Lie
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Die Schaftlänge im Zusammenwirken mit dem Lie des Golfschlägers ist eine der wichtigsten Einstellungen während des Fittingprozesses. Stimmt ein Wert davon nicht, können die Auswirkungen auf den Golfschwung recht dramatisch sein. Zwar ist der Mensch ein Wunderwerk in Sachen “kompensieren”, kann also viele falsche Einstellungen mit vielen Korrekturbewegungen ausgleichen, jedoch gilt der Golfschwung landläufig als schwierig genug. Warum also nicht korrekt anpassen? Eine Definition, Anleitung und Erklärung der Ergebnisse dazu finden Sie weiter unten.
Berechnung der Schaftlänge
Anleitung:
Geschlecht und Körpermaße sollten klar sein, Messanleitung siehe Abbildung oben.
Bitte die grosse Skizze am Ende des Textes zur Ermittlung der korrekten Rumpflänge beachten.
Rumpfwinkel ist ein spezielles Thema und der Wert wird wahrscheinlich von jedem Golf-Pro anders argumentiert. Nach unserer Erfahrung ist die Mehrheit aller Amateure zwischen 30° und 34° bestens unterwegs. 25° bis 28° ist schon sehr aufrecht und meist nur bei bewegungsgehemmten Senioren zu finden. Winkelung mit 35° und mehr (bis über 40°) ist ein Indiz für sehr sportliche Spieler. Im Idealfall wird die Winkelung per Video kontrolliert und ausgemessen, wichtig ist hier der Vergleich von Setup zu Treffmoment.
Der Lie-Winkel betrifft Ihren Golfschläger und ist entweder vorgegeben und unveränderbar (wie bei den meisten billigen Golfschlägern leider der Fall) oder vorgegeben und veränderbar (wie z.B. bei geschmiedeten Golfschlägern). Der Wert “61,5” ist für das Eisen 7 vorgeschlagen und kann editiert werden. Dazu folgende wichtige Anmerkungen:
Viele Golfer haben einen zu steilen Schwung. Der Grundgedanke des Anfängers, wie der Ball am besten explosiv nach vorn katapultiert werden kann, könnte hier die Wurzel sein. Die Nachteile daraus sind jedoch sehr unterschiedlich und immer nachteilig. Der “Steilschwinger” erfährt durch einen steilen Lie (z.B. 62,5° und mehr beim Eisen 7) eine trügerische Erleichterung. Es klappt ein bisschen besser, aber das wesentliche ist: die dem steilen Schwung zu Grunde liegenden Fehler werden unterstützt. Ein fataler Teufelskreis. Ein Lie flat (also z.B. 60,5° für das Eisen 7) kann anfänglich etwas schwieriger sein, zwingt aber den Golfer zur Korrektur seiner falschen Grundbewegung.
Spezialeinstellungen:
Schwungtempo ist standardmässig “normal” empfohlen. Wenn Sie sehr kraftvoll und schnell schwingen, dies jedoch selten in mehr Schlagweite umsetzen, dann wählen Sie “kraftvoll”. Sind Sie dagegen ein sehr rhythmischer Schwinger, der weich und rund schlägt, dann bitte “langsam”
Beim Schaftflex ist es ein Irrglaube, dass dieser nur vom physikalischen Schwungtempo abhängig sein darf. Die Biegsamkeit des Schaftes vermittelt dem Spieler das Gefühl für ein perfektes Timing. Manche Spieler bevorzugen daher einen sehr peitschenden Schaft (weicher), andere geben nicht gern die Führung ab und wollen es deshalb sehr konkret (härter). Standardempfehlung ist “normal”.
Wenn Sie Schwungtempo und/oder Schaftflex individuell abändern möchten, geben Sie uns dies bitte bei einer Bestellung an.
Berechnungsbasis ist idealerweise das Eisen 7. Standardschaftlängen hierzu:
- Herren 37 inch
- Damen 36 inch
Manche Hersteller weichen von diesem Wert teilweise ab, teilweise dies in Bezug auf das Schaftmaterial (Stahl vs. Graphite). Eine nachvollziehbare Logik aus biometrischer Sicht ist hier nicht gegeben.
Ergebnis:
Schlägerlänge klassisch ist die gängige Methode bei den Golf-Pros und Clubfittern dieser Welt. Im wesentlichen werden Körpergrösse und Handgelenk-Boden-Abstand berücksichtigt. Vergleichbar mit einer Schuhgrössen-Einteilung von S, M und L.
Schlägerlänge biometrisch berücksichtigt dagegen alle relevanten Gelenkpunkte und Körperlängen. Vergleichbar mit einem Schuster, der Ihnen die Schuhe nach Maß fertigt.
Teilweise sind beide Werte identisch, teilweise weichen sie extrem stark voneinander ab. Wann dies der Fall ist, ergibt sich aus der Proportion Körpergrösse zu Handgelenk-Abstand zu Rückenlänge. Das Ergebnis kann durchaus verunsichern, ABER: diese Methode ist 100% korrekt und basiert auf einer geometrischen Berechnung plus der Erfahrung aus zig Fallstudien, bei denen die Spieler exakt vermessen und intensiv analysiert wurden. Die Werteausgabe ist deshalb nicht linear, sondern hat einen Korrekturverlauf für besonders grosse und besonders kleine Spieler sowie für stark abweichende Proportionen (lange Beine, kurzer Oberkörper etc.).
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Unsere in Deutschland gefertigten Golfschläger lassen sich alle komplett und beliebig anpassen. Auf unserer Website sind hierzu detaillierte Informationen abrufbar. Eine digitale Übermittlung Ihrer Meßdaten sowie Angaben zu Ihrer gewünschten Golfausrüstung können Sie hier machen:
Fragebogen GolfausrüstungDirekt zum Shop (alle Maße können dort für eine individuelle Anfertigung bei der Bestellung eingegeben werden):
Golfausrüstung (Online-Shop für maßgefertigte Golfschläger)
Pro-Version Schaftlänge und Lie: Fitting ohne Kompromisse
In der empfohlenen Version der biometrischen Berechnung ist ein Korrekturfaktor integriert, der sich aus zahlreichen Analysen ergeben hat und den Umstieg von der gängigen Methode am Golfplatz zur korrekten Bestimmung nicht zu extrem ausfallen lässt. Für Spezialisten gibt es deshalb hier die ungeschminkte Version:
Im Golfbereich werden immer wieder englische als auch metrische Einheiten verwendet. Dieser Umrechner hilft beim korrekten Vergleich:
Einheiten-Umrechner
So messen Sie die Rumpflänge korrekt:
Berechnung des Lie-Winkels
Anmerkungen und weitere Berechnung
Der Lie-Winkel Ihrer bestehenden Golfschläger ist bei der Analyse ein hilfreicher Wert. Mit dieser Formel und einem einfachen Meterstab können Sie den Winkel ziemlich genau ermitteln:
Die Neigung der Schlagfläche bestimmt den Abflugwinkel und den Backspin des Balls sowie den Anspruch an die Schwungqualität. Winkel von 35° und mehr sind relativ einfach im Handling. Winkelung zwischen 28 und 34° fordert die Schwungkonstanz schon kräftig und unter 27° sind 80% der Golfer überfordert.
Schlagweite ist jedoch das Kaufargument Nr.1. Technisch ist hier jedoch nicht viel machbar, weshalb die Mehrzahl der Hersteller einfach den Loft steiler gebogen hat, damit der Kunde vermeindlich weiter schlagen kann.
Mit der Zeit wurde daraus jedoch ein Bärendienst:
Eisen 7 Bj. 1970 = Loft 38°
Eisen 7 Bj. 2008 = Loft 31°
Eisen 7 Bj. 2017 = Loft 28°
Eisen 5 Bj. 1970 = Loft 30°
Eisen 5 Bj. 2008 = Loft 24°
Eisen 5 Bj. 2017 = Loft 21°
Konsequenzen:
Vor ein paar Jahren war das Eisen 5 noch vom durchschnittlichen Golfer spielbar, heute ist es zunehmend ein Schläger für Könner. Oder anders ausgedrückt: wo früher die die Zahl “5” am Schlägerkopf eingraviert wurde, findet man heute eine “7”.
Anzumerken ist, dass nicht alle Hersteller dieses unsinnige Spiel mitmachen. Es gibt aber zahlreiche Modelle am Markt, die beim Nachmessen die genannten Werte vorweisen, auch wenn teilweise die technischen Daten vom Hersteller anders angegeben werden. Die Marken haben jeweils eigene Lofttabellen. Man kann aber davon ausgehen, dass sog. Distanzeisen oder Eisen aus vornehmlich japanischer Fertigung weitgehend mit steilen Lofts arbeiten.
Wenn nicht anders gewünscht, fertigen wir im übrigen Eisen 7 mit Loft 35°